Partnerschaft beginnt mit Ärger
Die Gemeinde Kleinmachnow geht eine Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Swidnica an. Das beschloss die Gemeindevertretung Mittwochabend mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen, jeweils aus den Reihen der Fraktion B90/Grüne, nachdem es Diskussionen um den Klimaschutz gegeben hatte: Die polnischen Partner hatten den Partnerschaftsvertrag mit kleinen Änderungen zurückgeschickt und bei den gemeinsamen Schwerpunktthemen aus „Klima- und Umweltschutz“ das Klima gestrichen.
In heftigen Plädoyers machte vor allem Alexandra Pichl (B90/ Grüne) darauf aufmerksam, dass dies sehr wohl eine politische Entscheidung vonseiten Polens sei, und erinnerte an die Oder-Katastrophe im Vorjahr, bei deren Aufklärung sich die Kooperationsbereitschaft des Nachbarlandes in Grenzen gehalten habe.
Friederike Linke (SPD) schlug vor, man könne ja ein Schreiben mitsenden, in dem man erkläre, dass Kleinmachnow sich das Ziel gesetzt habe, klimaneutral zu werden, und dass der Gemeinde das Thema ein großes Anliegen sei.
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Dies lehnte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) kategorisch ab: „Ich werde sicher nicht einen deutschen Brief hinterherschicken“, erklärte er. Er glaube aber, dass man das Thema durchaus ansprechen könne. „Die Vereinbarung ist in vielen Teilen gut – und sie enthält den Umweltschutz.“
Der Beschluss, dass der Bürgermeister Gespräche zur Aufnahme einer Partnerschaft führen soll, fiel bereits 2021. In dem Kreis Swidnica, auf Deutsch Schweidnitz, leben auf einer Fläche von 743 Quadratkilometern rund 156.000 Menschen in zwei Städten (Swidnica, Swiebodzice) und sechs Gemeinden. Auch einige Besuche von Vertretern Kleinmachnows im Landkreis Swidnica und einen kurzen Gegenbesuch durch den Vizelandrat Zygmunt Worsa hat es bereits gegeben. Die polnische Seite hat die Partnerschaft bereits im April beschlossen.
Foto: Konstanze Kobel-Höller