Immo-Pleite mit Auswirkungen auf die Region
Als „moderne Büros im Techno Terrain Teltow“ werden die Flächen in dem Neubau auf der Homepage des Unternehmens angepriesen. Das Haus besteche durch seine moderne Architektur, die klaren Linien und bodentiefen Fenster, die die Fassade des nachhaltig konzipierten Gebäudes prägen.
Insgesamt 10.230 Quadratmeter Gesamtfläche seien zur Vermietung geplant, davon rund 5351 im ersten Bauabschnitt und 4879 Quadratmeter im zweiten. Während der erste Abschnitt bereits abgeschlossen ist, befand sich der zweite noch in Planung, als „Project Immobilien“ Insolvenz anmeldete.
Zu diesem Zeitpunkt waren 51 Prozent der Flächen des ersten Hauses vermietet. Der Innenausbau erfolgt dabei immer erst nach Mietvertragsabschluss, so ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters.
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Auch im Kleinmachnower Albert-Einstein-Ring befindet sich ein Objekt des Unternehmens. 74 Prozent der Flächen sind hier vermietet und damit auch ausgebaut. Die Gesamtfläche beträgt 4954 Quadratmeter, das meiste davon steht Büros zur Verfügung, 106 Quadratmeter dienen als Lager und Archiv. „Hier genießen Sie nicht nur die erstklassige Anbindung an Berlin und Potsdam – Sie profitieren neben einem günstigeren Mietpreis gegenüber der Hauptstadt auch von der Sogwirkung international agierender Unternehmen wie eBay und PayPal in unmittelbarer Nachbarschaft“, wird der Standort beworben.
Noch ist unklar, wie es weitergeht: „In den kommenden Wochen wird jedes Projekt einzelnen geprüft“, so der Sprecher. Dabei geht es darum, ob Projekte im laufenden Verfahren umsetzbar sind oder ob sie auf anderem Wege fortgeführt oder zum Abschluss gebracht werden können.
Die „Project Immobilien“-Gruppe ist dabei nicht der Eigentümer der betroffenen Projekte, sondern hat lediglich deren Planung, Betreuung und Vertrieb zum Geschäftszweck. Eigentümer ist die Schwesterorganisation „Project Investment“, die auch die jeweiligen Fonds verwaltet, über die jedes einzelne Projekt finanziert wird. Bis auf eine Vertriebstochter – die „Project Vermittlungs GmbH“ – ist diese Schwester- Gruppe nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters noch weitgehend insolvenzfrei.
Die „Project Immobilien“-Gruppe betreut zurzeit 118 Projekte in ganz Deutschland aus den Bereichen Wohnen, Gewerbe, Grundstücksverkauf und Bestandsobjekte, wobei der Schwerpunkt im Wohnungsbau liegt. Derzeit befinden sich Wohngebäude mit 1852 Wohnungen im Bau, einige stehen bereits vor der Fertigstellung. Die Kategorie Gewerbe macht dagegen mit 16 laufenden Projekten einen geringeren Anteil aus.
Neben vier Gesellschaften der „Project Immobilien“-Gruppe, die bisher Insolvenzanträge gestellt haben, sind auch zahlreiche Folgeunternehmer betroffen, vor allem Handwerker, die innerhalb der Gruppe beauftragt wurden.
Fotos: Konstanze Kobel-Höller