Nicht alle Ortschefs von “Wir Vier” wollen Albers unterstützen
Noch ist nicht klar, ob die Stahnsdorfer Wählergemeinschaft „Wir Vier“ bei den Freien Wählern aufgenommen wird. Deutlich wird jedoch, dass die Vorstellungen innerhalb der Gruppierung auseinandergehen, wie weit die notwendige Kooperation mit „Bürger für Bürger“ gehen darf, damit der Wunsch zur Wirklichkeit wird.
Hieß es zunächst, eine Unterstützung der Kandidatur des Bürgermeisters Bernd Albers bei der Wahl nächstes Jahr stehe für „Wir Vier“ nicht zur Debatte, so sieht das mittlerweile zumindest bei zwei von drei Ortsvorstehern anders aus. Albers ist nicht nur BfB-Mitglied, sondern auch stellvertretender Landesvorsitzender der Freien Wähler.
Warten auf die Entscheidung
Der Beitrittsantrag von „Wir Vier“ bei den Freien Wählern sei vor ein paar Wochen eingereicht worden, so Rolf-Denis Kupsch, Chef der Wählervereinigung „Wir Vier“ und Sputendorfs Ortschef. Nach der Sommerpause hoffe man auf eine Entscheidung.
Die ganze Sache stand zunächst unter keinem guten Stern, als die Freien Wähler von „Bürger für Bürger“ sich gegen einen Beitritt aussprachen – dass die beiden Stahnsdorfer Gruppierungen sich aber einander wohlgesonnen sind, ist eine Bedingung des Landesvorsitzenden Péter Vida für eine Aufnahme.
Juni: Keine Wahlempfehlung für Albers – aber kein Gegenkandidat
Bei einer Mitgliederversammlung von „Wir Vier“, bei der Albers anwesend war, versicherte Kupsch den erschienenen Sputendorfern und Schenkenhorstern, dass seine Wählergemeinschaft weiterhin unabhängig bleiben werde und es keine Wahlempfehlung für Albers geben werde – aber auch für keine anderen Kandidaten.
Doch immerhin nahm ihm schon damals der jetzige Bürgermeister das Versprechen ab, keine Konkurrenz aufzustellen. Seit einem weiteren Treffen im Sommer sieht die Position Kupschs etwas anders aus: Albers werde zwar nicht aktiv unterstützt, aber dieser werde etwa bei Veranstaltungen von „Wir Vier“ dabei sein. Das sei jedoch nicht als Wahlempfehlung formuliert.
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Von einem geplanten Flyer, auf dem eine solche durch die Wählergemeinschaft durchaus gegeben werden soll, wisse er nichts, er halte einen solchen aber für vorstellbar. „Ich würde es zwar machen“, so Kupsch, „das ist aber nicht mit Herrn Püstow abgesprochen.“ Sven Püstow, der Ortsvorsteher von Schenkenhorst, vertrete generell seine Ansicht. „Die Ortsvorsteher von Sputendorf und Schenkenhorst sind da schon bei Bernd Albers“, so Kupsch. Man sei mit ihm zufrieden.
Ein Ortsvorsteher droht mit Austritt aus der Wählergruppe
Ganz anders sieht das dagegen Dietrich Huckshold, Ortschef von Güterfelde und Fraktionschef von „Wir Vier“. Er habe nichts gegen den Bürgermeister, sei aber nicht sein Wahlkämpfer, betont er. Da habe er sich ganz klar ausgedrückt. „Ich bin dagegen, dass wir den Bürgermeister öffentlich unterstützen“, so Huckshold. Er trete aber absolut für eine gute Zusammenarbeit mit „Bürger für Bürger“ ein. Kupsch sei der Sprecher der Wählergruppe. „Wenn sie den Bürgermeister unterstützen – da bin ich aus der Wählergruppe raus.“
Noch kann aber alles ganz anders werden: Sollte ein Beitritt zu den Freien Wählern trotz aller Bemühungen nicht klappen, wird es wohl auch mit einer Unterstützung von Albers durch „Wir Vier“ nichts, denn dann schließt Kupsch eine eigene Kandidatur weiter nicht aus.
Foto: Konstanze Kobel-Höller (Bernd Albers, BM Stahnsdorf, ganz links, neben ihm Rolf-Denis Kupsch von Wir Vier, ganz rechts Dietrich Huckshold von Wir Vier)